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Ludwig Janda

Ludwig Janda

Ludwig Janda, *13.01.1919, †22.08.1981

1935-1938    SpVgg Fürth
1938-1943    1860 München     (1942 Pokalsieger gg. Schalke 04)
1943-1944    Luftwaffen-SV Hamburg (Pokal-Finalist gg. Vienna Wien; Dt. Meister- Finalist gg. Dresdner SC)
1944-1945    Luftwaffen-SV Kaufbeuren
1945-1949    1860 München (Mit Albert und Karl Janda)
1949-1951    Fiorentina Firenze
1951-1954    FC Novara

Trainer:

1954-1956    Viktoria Aschaffenburg
1956-1959    Karlsruher SC (Pokalsieger 1956)
1959-1961    FSV Frankfurt
1961-1962    Viktoria Aschaffenburg
1962-1964    DJK Aschaffenburg

Ludwig Janda begann 1928 in seiner Heimatstadt Fürth in der Jugend der SpVgg Greuther Fürth. Für die Kleeblättler spielte er ab 1935 in der ersten Mannschaft (Gauliga Bayern) als linker Halbstürmer. Seine hervorragende Technik, gepaart mit einer für einen Spieler seines Zuschnitts überraschenden Kopfballstärke, sorgte für eine gute Spielkultur. Schon 1936 berief Ihn Otto Nerz als Nachwuchstalent zu einem Lehrgang nach Duisburg. Weitere Lehrgänge mit dessen Nachfolger Sepp Herberger folgten. Diese Lehrgänge und die ausgezeichneten Trainer bei der Spvgg Fürth (u.a. William Townley, Loni Seiderer) verliehen ihm das Rüstzeug für das weitere Fussballerleben.

Ludwig_1937_KleeblattZusammen mit seinem Bruder Karl wechselte Ludwig Janda 1938 zu den Münchner Löwen. Er gehörte 1942 zur Pokalsiegermannschaft (Tschammer-Pokal) des TSV 1860 München und organisierte nach dem Krieg in der Oberliga das Spiel seiner Mannschaft.

Die Hamburger Mannschaft 1944 3.v.r Janda
Abb: Hamburg gegen Berlin 3:1 am 7.11.1943 (Rothenbaum-Platz, Hamburg, 18.000, SR: T?lke, Kiel) Die Spieler v.l.: Jürissen, Zahn, Gebhardt, Miller, Gärtner (alle LSV), Janes (HSV), D?ller (FC St.Pauli), Seeler (HSV), Janda (LSV), Spundflasche (HSV), Gornick (LSV). Quelle: 100 Jahre Fussball in Hamburg (Verbandschronik von 1994). Mit Dank an Herrn Prüss für die Infos!

1943 stand er mit dem Luftwaffen-SV Hamburg erneut im Pokal-Endspiel (um den damals so genannten Tschammer-Pokal), wo er aber an Vienna Wien scheiterte. Mit dem  Luftwaffen-SV Hamburg erreichte er 1943 erneut das Pokalfinale und 1944 das Endspiel um die deutsche Meisterschaft, ging aber beide Male als Verlierer vom Platz. Eine Karriere als Nationalspieler verhinderte nur die Tatsache, dass in seiner besten Zeit wegen des Krieges und seiner Nachwirkungen keine Länderspiele ausgetragen wurden.

Nach Kriegsende spielte Ludwig Janda wieder für die Münchner Löwen und erzielte in genau 100 Ligaspielen 41 Tore für die Mannschaft. Mit den Löwen belegte er von 1945 bis 1949 in der Oberliga Süd die Plätze 9, 4, 2 und nochmals 4. Auch die Brüder Albert und Karl spielten in dieser Zeit für den TSV 1860. In der ewigen Torschützenliste „Deutscher Pokal“ 1935-1963 steht Ludwig Janda an 17. Stelle nach Szepan mit insgesamt 17 Toren (TSV 1860 München: 14, LSV Hamburg: 3)*.

1949 wechselte er als erster Deutscher Fussballspieler in die italienische Profiliga. Zunächst für die Ablösesumme von 50.000 DM zum AC Florenz und 1952 zum AC Novara. In der Serie A absolvierte er in fünf Jahren insgesamt 115 Spiele und erzielte dabei 21 Tore. Spieler wie Horst Buhtz und Horst Szymaniak folgten seinen Spuren nach Italien.

LJanda-Forza                     Abb: ForzaViola 9/98 „Il primo della lista“

Ludwig_FamilieAbb: Ludwig Janda mit Familie

1954 beendete er seine aktive Laufbahn und kehrte nach Deutschland zurück. Er wollte Trainer werden und fand seine erste Aufgabe bei Viktoria Aschaffenburg, dessen Manschaft er von 1954 bis 1956 trainierte. 1956 wechselte er als Trainer zum Karlsruher SC mit dem er 1956 DFB Pokalsieger wurde und zweiter in der Deutschen Meisterschaft. 1958 errang er mit dem KSC die süddeutsche Meisterschaft. Weitere Stationen waren der FSV Frankfurt (1959 bis 1961), Viktoria Aschaffenburg (1961 bis 1962) und DJK Aschaffenburg (1963 bis 1964).

Nationalspieler zu werden war Ludwig Janda vergönnt. Wie viele seiner Generation war er vor dem Krieg noch zu jung, und nach dem Krieg, als 1950 der internationale Spielverkehr der Deutschen Mannschaft wieder aufgenommen wurde, waren viele seiner Altersgenossen schon zu alt.

Seine Erfahrungen in Italien bewegten Ihn dazu, nach seiner Rückkehr aus Italien in Deutschland eine Spielergewerkschaft nach italienischem Vorbild einführen zu wollen. Doch dieses Engagement gefiel dem DFB und Sepp Herberger damals nicht. Eine Spielergewerkschaft wurde in Deutschland erst im Jahre 1987 mit vielen Widerständen des DFBs gegründet.

Ludwig Janda starb 1981.

Weitere Informationen:

AC Novara Kurzbeschreibung (RSSSF)
RSSSF – German Players in Italy
Ludwig Janda in der Weltfussball – Datenbank
Spieler des TSV 1860 München (Wikipedia)
Der Spiegel 44/1949 über den Wechsel nach Italien
Stuttgarter Nachrichten -„Janda und Co.“
Chronik SpVgg Fürth
Löwenbomber-Archiv

Tschammerpokal (DFB-Pokal) 1942
Ludwig Janda bei Wikipedia

*)  „Fußball-Torjägerstatistik Deutschland“ von Walter Grüber, Seite 315